Fotografie

Zur Lokalzeitung bin ich vor mehr als 20 Jahren als freie Mitarbeiterin gegangen, weil ich fotografieren wollte. Dort lernte ich, meine Filme in der Dunkelkammer zu entwickeln und Foto für Foto abzuziehen, bis ein Brauchbares für die Veröffentlichung dabei war. Aus dieser Zeit ist meine Freude an der analogen Fotografie geblieben. Und – nach einer 15 Jahre andauernden Pause – stehe ich heute wieder im Fotolabor und mache Abzug um Abzug, bis es passt.

Hafen-Kiosk, August 2020

Beim Kalenderwettbewerb der Hessen Agentur habe ich mit diesem Foto vom Hafen-Kiosk gewonnen. Die Jury hat es für den Monat März ausgewählt. So repräsentiert es zusammen mit elf anderen Bildern die Kreativwirtschaft in Hessen.

Zu sehen auch online unter www.feelslikehessen.de

Stillstand

Die ersten Tage und Wochen der Corona-Pandemie herrschte eine fast unwirkliche Leere auf den Straßen der Stadt. Mir war durchaus bewusst, dass das eine historische Zeit war – daher wählte ich die analoge Spiegelreflexkamera und legte einen Schwarz-Weiß-Film ein. Denn dieser macht die Szenerie zeitlos.


Die Stadt erwacht

Ein Fotospaziergang durch Offenbach

An einem frühen Samstagmorgen sind wir vom Mainufer kommend durch die kleinen Straßen Richtung Innenstadt gelaufen. Ich entdeckte diese – noch tief schlafenden – Sonnenschirme im Hof einer türkischen Bäckerei. Veröffentlicht wurden sie dann im Kalender des Stadtmagazins Mut&Liebe.


Karlsbad, 2004
Bremerhaven, 2002
Stockholm, 2005

Europas Kioske

Es ist die große Welt, die da im Kleinen zusammenkommt. Der Kiosk – ein ganz alltägliches Phänomen. Mal heißt er Trinkhalle, mal Büdchen oder Tabak. Und immer wieder Kiosk.

„Kiosk“ bedeutet „Verkaufsbude für Zeitungen, Getränke u.a.“: Das Fremdwort wurde im 18. Jh. in der Bedeutung „offener Gartenpavillion“ aus frz. kiosque entlehnt. Dies stammt aus türk. köşk „Gartenpavillion“, das seinerseits pers. Ursprungs ist (pers. kūšk „Pavillion; Gartenhaus“). Die moderne Bedeutung erscheint erst im 19. Jh.

Er ist ein urbanes Phänomen, das wie ein Überbleibsel aus längst vergangenen Tagen wirkt. Obwohl immer noch lebendig. Ein Treffpunkt im Viertel, ein Retter in der Not. Der auf ein Bier einlädt und noch die Tüte Milch bereit hält, wenn alle anderen Geschäfte längst geschlossen haben. Ein Phänomen, das selbst vor Supermarkt-Öffnungszeiten bis Mitternacht nicht in die Knie geht.

Der Kiosk hält Neuigkeiten bereit und lädt auf ein Schwätzchen ein. Und macht für manchen Kunden sogar den Besuch in der Kneipe nebenan überflüssig. Er ist Garant des kleinen Glücks, lässt doch seine Eiskarte das Kinderherz schneller schlagen, während sich der Erwachsene freut, die neueste Ausgabe seiner Lieblingszeitschrift druckfrisch in den Händen zu halten.

In vielen Ländern Europas trifft man auf den Kiosk. In Skandinavien, Osteuropa, Deutschland sowieso. Oft erinnert seine Architektur noch an den Pavillion, von dem der Begriff abstammt. An anderer Stelle – in Offenbach beispielsweise – befinden sich viele Kioske im Erdgeschoss eines Hauses. Und sind dennoch durch Schilder und Ausstattung besondere Hingucker.

Es gibt Kioske, die berühmt geworden sind, weil sie Zeugen der Zeitgeschichte wurden, wie das Bundesbüdchen in Bonn. Andere sind etwas Besonderes, weil sie unter Denkmalschutz gestellt wurden, wie der in der Porzer Straße in Köln. Und es gibt die vielen, die zum Alltag gehören, an denen man täglich vorbeikommt. Bei denen man kurz anhält, um eine Zeitung oder eine Cola zu kaufen und die eigentlich nie in den Fokus rücken. Einige dieser Kioske sind hier in ihrer ihnen eigenen Schönheit zu sehen.

Roskilde, 2005
Zielona Gora, 2006
Karlsbad, 2004
Göteborg, 2005
Göteborg, 2005
Stettin, 2007
Allinge, 2016
Offenbach, 2014
Offenbach, 2014

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